Heckenpflege in Zeulenreuth
Arbeitsbericht
Raphael Roth 13.12.17
Thema: Hecken- und Feldgehölzpflege
- Notwendigkeit/ Ziel
Um Hecken an Feldrainen als naturschutzfachlich wichtigen Baustein der Kulturlandschaft zu erhalten, ist es unerlässlich diese sinnvoll zu pflegen. Außerdem schont man mit ordentlicher Pflege auch die Landmaschinen, die entlang der Hecken arbeiten.
- Vorbereitung
Benötigt werden: Kettensäge, Axt, Handsäge, Hochentaster, Heckenschere, Gabel, Handschuhe, Schnittschutzbekleidung, Sicherheitsschuhe, Forsthelm( Gehörschutz, Augen- und Gesichtsschutz) und das nötige Fachwissen (evtl. Beratung) über die Heckenpflege und in der Hecke vorkommende Gehölze
- Durchführung
Hecken sind wichtige Elemente der Kulturlandschaft. Sie sind für die Tier- und Pflanzenwelt ein äußerst wertvoller, geschützter Raum. Auch für den Landwirt bietet eine Hecke am Feldrain unzählige Vorteile. Vom Schutz vor Erosion bis hin zu Mehrerträgen
hat der Landwirt viele Möglichkeiten, die Hecke vollständig in den Betrieb zu integrieren und sogar Teile davon als Brennholz zu nutzen.
Die richtige Pflege einer Hecke besteht in einer Umtriebspflege; d.h. dass die Hecke abschnittsweise alle 10 Jahre auf den Stock gesetzt wird, also Abschnitte der Hecke bis auf den Wurzelstock geschnitten werden.
In unserem Fall waren diese Abschnitte 50 Meter lang.
Zuerst bestimmten wir die vorkommenden Arten( Weißdorn, Schlehe, Roter Hartriegel, Hasel…). Danach begannen wir die Hecke mit Heckenschere und Motorsäge zu schneiden. Dabei wurden einzelne Sträucher und Bäume verschont, die im nächsten Umtrieb kräftiger werden sollen. Diese schnitten wir ebenfalls zurecht, damit die Wuchsrichtung zum Acker hin unterbrochen wird. Einer von uns arbeitete unter Aufsicht des Meisters mit der Motorsäge, die anderen brachten das Schnittgut aus der Hecke, da die Entfernung des Schnittgutes unbedingt notwendig ist, damit davon kein Lebensraum eingenommen wird. Dazu legten wir die Äste in einer Richtung gleichmäßig auf, damit sie mit dem Radlader einfach aufgenommen und abgefahren werden können. Daraus entstehen Hackschnitzel. Nachdem die Hecke gepflegt war, entfernten wir Laub und Äste aus einem kleinen Bach, der in der Hecke lag. Eine Pflege nach diesem System ist anzustreben, damit trotz sinnvollen Schnitts immer noch genug Raum für die Tiere der Feldflur gegeben ist.
Die fachgerechte Nutzung einer Hecke bringt dem Landwirt weiterhin dahingehend Vorteile, als dass die Erträge in 10-150 Metern Entfernung zur Hecke bei Getreide um rund 20-29% zunehmen. Dies ist auf den Windschutz, Schattenbildung(keine Austrocknung) und die leicht erhöhten Temperaturen in geschützter Lage zurückzuführen.
Weitere positive Wirkungsweisen sind die Staubfilterung und die Lärmschutzfunktion(an Straßen und Wohngebieten).
Die fachgerechte Pflege einer Hecke ist aufwändig. Doch dafür gibt es die Fördermöglichkeit über das KuLaP mit der Maßnahme B49 Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (Antragsjahr 2017), die pro 100m2 eine Aufwandsentschädigung von 270 Euro gewährt. ( Dazu muss die einzelne beantragte Hecke min. 1ar groß sein und darf max. 20ar groß sein)
Wer Hecken neu anlegt sollte sich bezüglich der optimalen Einteilung in Kraut- Strauch- und Baumschicht beraten lassen, damit der größtmögliche ökologische Nutzen dieser Maßnahme auch zum Tragen kommt.
Nach der Pflanzung ist die Hecke bis zum ersten Umtrieb vor Wildverbiss zu schützen.
- Arbeitskontrolle
Die Heckenpflege wurde dann richtig ausgeführt, wenn man ein reges Vogeltreiben oder Wildwechsel aus der Hecke oder zwischen Hecken feststellen kann. Weiterhin erkennt man die richtige Umtriebspflege daran, dass möglichst immer alle verschiedenen Schichten des Heckenaufbaus, sowie Sträucher, Gräser und Bäume vorhanden sind.
- Unfallverhütung
Um Unfälle vermeiden zu können ist es notwendig Schutzkleidung in Form von Schnittschutzhose, Forsthelm, Sicherheitsschuhen und Handschuhen zu tragen. Außerdem sollte pro Abschnitt nur einer mit der Motorsäge arbeiten, ansonsten ist Rücksicht auf die einen umgebenden Personen enorm wichtig. Vor dem Fällen von Bäumen sind alle Beteiligten zu warnen und im Falle eines Problems ist immer Ruhe zu bewahren. Dabei achtet man auf sicheren, festen Stand. Wird die Motorsäge gerade nicht benötigt, dann wird die Kettenbremse genutzt und der Motor abgestellt.