Erasmus 2016: My Experience in Coplands Nursing Home in London
Bevor ich über meine Erfahrungen und Erlebnisse im Londoner Nursering Home spreche, möchte ich erst erwähnen, dass das Seniorenheim zwei Stockwerke mit vier Stationen hat.
Insgesamt wohnen dort momentan 79 Bewohner aus unterschiedlichen Ländern (da hätten wir Inder, Deutsche, Engländer, Türken,…). Um diese Bewohner kümmern sich zur Zeit ungefähr 30 Pflegekräfte.
Im Vergleich zu Deutschland ist das eher ein kleines Heim. In Deutschland arbeite ich in einem Seniorenheim, welches vier Stockwerke und 6 Stationen mit 120 Bewohnern hat. Um diese Bewohner kümmern sich momentan 32 Pflegekräfte.
Als ich am Montag das erste Mal in das Copland Nursin Home in London kam, hatte ich Probleme mit der Orientierung, da in Deutschland alles mit Farben und Namen gekennzeichnet ist, was hier in England nicht zutrifft.
Als ich mich umziehen sollte und ich die Umkleide suchte, meinte die „Nurs“ ich solle mich im Klo oder im Abstellraum umziehen. Ich war auch sehr erstaunt, dass ich die einzige war, die weiß trug. Die anderen Mitarbeiter trugen schwarz oder ihre Alltagskleidung, was bei uns verboten ist. Als ich meine Tasche wegsperren wollte, erfuhr ich dass es keine Spinde für das Personal gibt, wo ich meine Tasche einsperren kann.
Auch die Ausstattung überraschte mich: der Aufenthaltsraum war mit Teppichboden ausgelegt. In Deutschland haben wir nur Parket, Teppichboden ist nicht gestattet.
Nach der ersten Orientierung ging ich mit einigen Bewohnern und Mitarbeitern hinaus in den Garten, dort sah ich Büsche, einige Blumen und Stühle. Ich fand es schade, dass es nur wenige Blumen und keine Bäume gibt, wie bei meinem Seniorenheim in Deutschland, allerdings darf man nicht übersehen, dass wir erst Anfang März haben.
Als ich Pause machte, fand ich es sehr angenehm, dass es einen Pausenraum gibt, wo man sich Kaffee und Tee machen kann, was wir in Deutschland leider nicht haben. Was ich dagegen schade finde, ist das man hier einige Räume nicht betreten kann, da man einen speziellen PIN benötigt (z.B. Eingang, Küche, andere Wohnbereiche).
Nach meiner Pause durfte ich beim Waschen einer Bewohnerin zusehen. Ich fand es ungewohnt, dass die Mitarbeiterin die Bewohnerin mit einem Einmalwaschlappen gewaschen hat, da ich das in Deutschland noch nie gesehen hatte.
An den nächsten Tagen durfte ich bei mehreren Sachen helfen, wie z.B. bei der Essensausgabe im Speisesaal, wo ich sehr erschrocken bin, als ich dort Ameisen sah. Nach dem Essen fiel mir auf, dass die Tische weder abgewischt noch desinfiziert wurden, was in meinem Seniorenheim in Deutschland regelmäßig nach dem Essen gemacht wird.
Das Essen sieht immer appetitlich aus. Was ich aber schade fand war, dass das Frühstück jeden Morgen gleich ist (Spiegelei, Bohnen und Würste). Dagegen ist das Mittagessen wirklich abwechslungsreich.
Die Angebote, die ich mitmachen durfte waren interessant. Wir haben z.B. Bingo gespielt, Muttertag gefeiert oder einen Film geschaut, aber die meiste Zeit schauten die Bewohner im Aufenthaltsraum oder im Zimmer Fernseher, was bei uns in Deutschland eher selten der Fall ist. In Deutschland haben wir jeden Tag z.B. eine Zeitungsrunde, jeden Sonntag einen Gottesdienst, Massagen oder Bastelangebote oder wenn mal kein Angebot stattfindet, können sich die Bewohner gegenseitig besuchen.
An einem Tag habe ich mich etwas länger mit der deutschen Bewohnerin unterhalten, die mir einiges über sich erzählt hat. Sie kam bereits mit 18 Jahren nach England. Nun kann sie leider nicht mehr nach Deutschland, da sie schon zu alt ist (84 Jahre) und auch keine Verwandten mehr in Deutschland hat. Ich fand ihre Geschichte sehr berührend.
Zu guter Letzt muss ich sagen, dass die Mitarbeiter immer sehr freundlich und hilfsbereit zu mir sind und ich mich deshalb auch recht wohl fühle.
Jana und Judith
(SP 11 und KiPf 11)