25.03.2017 – Berufsinformationstag – 9.30 – 14 Uhr
BVJ Wirtschaft/Verwaltung
Wir leben im Müll
Während die Schüler des BSZ ihre Ausbildungsberufe vorstellen, beschäftigen wir uns mit einem Thema aus unserem Fachbereich. In einer gemeinsamen Hinführung machen wir uns bewusst:
- Das Ziel des Einzelhandels = Kaufen – kaufen – kaufen
- Die Folge unseres Konsum = pausenlose Produktion von Müll
Je 3 Schüler setzen sich nun immer eine Stunde lang mit folgenden Problemen auseinander, dies so lange bis jeder alle Themen bearbeitet hat.
- 1. Der ökologische Fußabdruck (Frau Rost)
- 2. Ständig produzieren wir Müll (Frau Speckner-Schmalz)
- 3. Plastikmüll und seine Folgen – auch für uns Menschen (Frau Reinwand)
zu 1) Hier erfahren wir, dass man darunter versteht, wie viele Erden jeder von uns braucht, damit er so leben kann, wie er lebt. Man nennt dies auch „Lebensstandard“. Schließlich stellt uns unsere Erde ja alle Rohstoffe und unseren Lebensraum bereit, den wir für Produktion und Entsorgung benötigen. Mit Hilfe eines Online-Programms kann jeder von uns berechnen, wie viele Erden er benötigt. Und ups!!!! – entsetzt müssen wir erkennen, dass auch die sparsamsten von uns immer noch wenigstens 2,5 Erden benötigen und – diese Erkenntnis ist noch viel entsetzlicher: Wir haben ja nur diese EINE!!!! – Daran folgt eine Besinnungsphase, bei der wir nach Möglichkeiten suchen, unseren Verbrauch sinnvoll zu verringern.
zu 2) Hier gehen wir erst mal einkaufen. Glücklicherweise gibt es den Lidl ja gleich um die Ecke. Wir erhalten einen Einkaufszettel für ein Frühstück: Brötchen, Wurst, Käse, Joghurt, Obst, Getränk, Süßigkeit, Servietten, Beutel zum Aufbewahren der Reste. Beim Essen sammeln wir dann auch den anfallenden Müll und stellen anschließend entsetzt fest: pro Nase fallen doch in jeder Gruppe sage und schreibe ungefähr 150 g Müll an. Dann wiegen wir einen vollen gelben Sack, den uns Frau Speckner-Schmalz von zu Hause mitbrachte. Er enthält den Müll von 3 Personen, der ständig während einer Woche anfällt. Wir berechnen, dass allein der Müll im gelben Sack pro Person und Woche 1,315 kg ausmacht, und stellen fest: Das sind ja mehr als 68 Kilo pro Person im Jahr! Zuletzt informieren wir uns mit Hilfe des Internets, was in den gelben Sack kommt und stellen fest, dass der meiste Müll aus Kunststoff besteht und dieser aus Rohöl hergestellt wurde. Plastik zu vermeiden, wäre also eine gute Lösung, die Müllmenge zu reduzieren.
zu 3) Tja – und der Plastikmüll hat einen engen Bezug zum Thema von Frau Reinwand. Zunächst informieren wir uns mit Hilfe eines Videos über den Weg einer Plastikente und setzen uns dann mit der Problematik auseinander, die unser Lieblings-Alltags-Werkstoff „Plastik“ für Natur – Tier – Mensch mit sich bringt.
Wusstest du als Leser,
- dass jährlich weltweit 311 Millionen Tonnen Plastik (= Kunststoff) produziert werden, am meisten in China, gefolgt von Europa und den USA.
- dass man in Europa Kunststoff fast ausschließlich für Verpackungen verbraucht.
- dass 40 % des gesamten Kunststoffes direkt auf dem Müll landen.
- dass Plastik gefährliche Schadstoffe enthält, die übers Essen und Trinken, aber auch über die Atemluft und den bloßen Hautkontakt in unseren Körper gelangen und dort Tumore (z.B. Nierenkrebs), Leberschäden und Entwicklungsverzögerungen verursachen.
- dass beim Verbrennen von Plastik weitere Schadstoffe entstehen, die unser Immunsystem schwächen, Bluthochdruck oder Lungenkrebs erzeugen.
- dass Plastik nie verrottet. Es wird lediglich in winzige Bestandteile zerrieben und braucht dafür bis zu 600 Jahre. Bis es so klein ist bildet es eine riesige Gefahr vor allem für Meerestiere, die sich darin verfangen oder es fressen und jämmerlich zu Grunde gehen. Über sie landet es schließlich auch z.B. als Fischstäbchen in unserem Körper.
Alles in allem war dies ein absolut interessanter Tag – auch wenn wir dafür am Samstag in die Schule mussten – und dieses Mal haben wir tatsächlich nicht nur für die Schule sondern auch für unser Leben was gelernt!
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